Seit 1856 ist das Bauerngut im Familienbesitz der Familie Seifert. Ursprünglich befand es sich ca. 100 Meter südlich gemeinsam mit 2 weiteren Höfen. In den 1890er Jahren brannten alle drei Höfe durch einen Blitzschlag ab. Hernach wurden sie um 1896 mit größerem Abstand zueinander wieder aufgebaut.

In den 1920er Jahren übernahm mein Großvater Georg Seifert den Hof. Ende der 50er Jahre musste er in die LPG Typ 1 eintreten. In der LPG Typ1 wurde das gesamte Ackerland vergenossenschaftlicht  und gemeinsam bewirtschaftet.
1960 verstarb er leider viel zu früh und mein Vater Erich Seifert übernahm den Hof. 1962 erfolgte dann der Eintritt in die LPG Typ 3. In der LPG Typ 3 wurde das gesamte Land und Viehbestand vergenossenschftlicht. Es wurden alle Rinder, Schweine und Pferde vom Hof geholt. Privat durfte kein Großvieh mehr gehalten werden. Lediglich die private Haltung von einigen Schafen, Hühnern, Kaninchen und einem Hausschwein waren erlaubt.
Mein Vater Erich Seifert verstarb leider 1966 an einer schweren Krankheit, in meinem Geburtsjahr. Der Hof wurde von meiner Mutter und ihrem zweiten Mann in Ordnung gehalten.
Um eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu ermöglichen war es ab Anfang der 80er Jahre wieder erlaubt privat mehr Vieh zu halten. So hielten wir neben den Hühnern meist auch einige Schafe, zwei bis vier Schweine und bis zu 120 Kaninchen.
Die LPG bestand bis 1990 und wurde danach in eine Agrargenossenschaft umgewandelt. Unsere 22ha eigenes Grün- und Ackerland wurden für 20 Jahre an die Agrargenossenschaft verpachtet.
In dem Jahr 1997 wurde der Hof durch meine Mutter und meine Geschwister auf mich, Bernd Seifert, überschrieben. Durch die Überschreibung war es möglich den Hof weiter instand zu halten und zu modernisieren.
In 2010 liefen die Pachtverträge mit der Agrargenossenschaft aus. Damit war der Weg frei zu meiner Selbstständigkeit. Von Beginn an stand für mich fest den Betrieb rein biologisch – ökologisch zu führen wie es meine Ahnen schon taten. Es entstand eine enge Zusammenarbeit mit den „Bergwiesenprojekt Osterzgebirge“. In die Viehhaltung stieg ich mit dem Kauf von 2 Kühen, der in der Art bedrohten „Harzer roten Höhenvieh“, wieder ein, um eine Mutterkuhherde aufzubauen.
Heute werden ca. 59ha Grünland und 7ha Ackerland ökologisch bewirtschaftet. Zum Tierbestand gehören, neben der mittlerweile auf 22 Rinder gewachsenen Kuhherde, noch zwei Kaninchen und zwei Kammerunschafe.
Als gelernter Fleischer lag es für mich nahe, die Tiere selbst zu verarbeiten.  Die eigenen Tiere und Wildbret verarbeite ich zu hochwertigen Erzeugnissen.
Von 2019 bis 2021 haben wir unser Wohnhaus komplett saniert und damit vier gemütliche Ferienwohnungen geschaffen. Zwei dieser Wohnungen sind barrierefrei.

„Mit Abschluss des Umbaus ging für mich ein lang gehegter Traum in Erfüllung.“